Die Polizei Bonn warnt erneut vor Gefahren an der Haustür!

Hallo liebe Leser*innen, ich möchte Sie zu einem neuen Beitrag in der Themenreihe „Gefahren an der Haustür“ einladen.
Wie uns mehrere Bürger*innen u.a. aus Bornheim unlängst mitteilten, sind in Bonn und Umgebung zurzeit wieder sog. falsche Wasserwerker unterwegs.

Diese Masche ist nicht neu und lebt mit zeitlichen Abständen seit mehreren Jahren immer wieder auf.

Trickdiebstahl durch falsche Wasserwerker

Im vorliegenden Zusammenhang klingelte der Täter und gab vor, als Mitarbeiter des regionalen Wasserversorgers Wasserleitungen im Badezimmer und Küche der Wohnung überprüfen zu müssen. In der Straße habe es einen Rohrbruch gegeben.
Sinn des Auftritts ist, sich mit einer möglichst glaubwürdigen Legende Zuritt zur Wohnung zur verschaffen. Um seriös zu erscheinen, geben die Täter gerne an, im Auftrag z.B. der Stadt, eines Versorgers (Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerke), der Hausverwaltung oder den Kreishandwerkerschaften unterwegs zu sein oder zumindest mit diesen Stellen zusammenzuarbeiten.
Hat sich einer der Täter auf diese Weise Zutritt verschafft, lenkt er den oder die oftmals alleine anwesende(n) Wohnungsbesitzer(in) so lange ab, wie ein zweiter Täter Zeit benötigt, um unbemerkt durch die wieder geöffnete Wohnungstür in die Wohnung zu schlüpfen und andere Wohnräume nach Bargeld und Schmuck zu durchstöbern und zu entwenden.
Beachten Sie bitte: In einigen Fällen kündigten die Täter in der Vergangenheit ihren Besuch gelegentlich sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.
Auch bei avisierten Besuchen ist daher grundsätzlich immer Vorsicht geboten! Überprüfen Sie, wer da Einlass begehrt, ob es sich nicht um Kriminelle handelt, die Sie nach Täuschung und Zutritt zur Wohnung bestehlen wollen.

Verhaltenstipps:

  • Nutzen Sie in Mehrfamilienhäusern vorhandene Sprechanlagen. Drücken Sie nicht einfach auf.
  • Schauen Sie sich Besucher*innen vor dem Öffnen der Haus- bzw. Wohnungstür durch den Türspion oder durch ein Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegter Sperrkette oder vorgelegtem Sperrriegel (sog. Türspaltsperre).
  • Sie sind grundsätzlich nicht verpflichtet, jemanden unangemeldet in die Wohnung zu lassen.
  • Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung/vom Hausmeister angekündigt worden sind.
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Bestellen Sie diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher*innen, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie, wenn nötig, laut um Hilfe. Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
  • Verlangen Sie von angeblichen Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie diesen sorgfältig auf Druck, Foto und ggf. Stempel. Fragen Sie ggf. zum Namensvergleich auch nach dem Personalausweis. UND: Rufen Sie beim kleinsten Zweifel vor dem Einlassen die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus. Wählen Sie keine Nummer, die die sog. Wasserwerker Ihnen nennen.

Ihre
Marita Wichterich (Dipl.-Jur.)
Kriminalhauptkommissarin
Polizeipräsidium Bonn – Direktion K – KK KP/O
Königswinterer Straße 500, 53227 Bonn
Telefon +49 228-15-7617