Neue Nachricht der Präventionsdienststelle der Polizei Bonn
Gefahren an der Haustür

Hallo liebe Leser*innen, wir haben uns bereits an dieser Stelle kennengelernt.

Heute möchte ich Sie zu einer neuen Themenreihe „Gefahren an der Haustür“ einladen, die sukzessive erweitert werden soll.

Heute: Falsche Energieberater

Wie uns mehrere Bürger*innen z.B. aus Meckenheim, Bornheim und Buschhoven mitteilten, sind in unserem Zuständigkeitsbereich offenbar zurzeit wieder sog. falsche Energieberater*innen unterwegs.
Diese Masche ist nicht neu und lebt mit zeitlichen Abständen seit mehreren Jahren immer wieder auf. Die Personen erkundigen sich direkt an Ihrer Haustür oder zuvor telefonisch zum Zwecke einer Terminvereinbarung z.B. nach dem Alter des Hauses oder der Heizung und behaupten, sich vor Ort einen Eindruck verschaffen zu müssen.
Sinn des Ganzen ist: Die Personen wollen sich Einlass ins Haus/in Ihre Wohnung verschaffen. Damit diese für Sie möglichst glaubwürdig und seriös erscheinen, geben sie gerne an, im Auftrag z.B. der Stadt, der Handwerkskammer oder den Kreishandwerkerschaften unterwegs zu sein oder zumindest mit diesen Stellen zusammenzuarbeiten. Aber Obacht: Hier ist erheblicher Zweifel geboten! Nur im günstigsten Fall handelt es sich um Unternehmer, die die vorgenannten Stellen als „Türöffner“ nutzen möchten, um Kunden zu gewinnen. In aller Regel handelt es sich um Kriminelle, die Sie mit dem Zutritt zur Wohnung ausbaldowern oder direkt bestehlen wollen.
Daher folgende Information zur Klarstellung: Nur Eigentümer, die eine Immobilie verkaufen oder neu vermieten wollen, benötigen einen Energieausweis. Wer aber selbst in seinem eigenen, längst fertiggestellten Haus wohnt, braucht diesen nicht.
Anbieter, die anderes behaupten, sind als unredlich einzustufen.
Wenn Sie Bedarf an einer Energieberatung haben, wenden Sie sich bitte an Ihre Kommune. Oftmals bieten diese zusammen mit der Verbraucherzentrale solche Beratungen an, die aber nicht durch Hausbesuche oder Anrufe publik gemacht.

Verhaltenstipps:

  • Schauen Sie sich Besucher*innen vor dem Öffnen der Haustür durch den Türspion oder durch ein Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegter Sperrkette oder vorgelegtem Sperrriegel (sog. Türspaltsperre).
  • Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind. Das gleiche gilt für vermeintliche Vertreter der Stadtwerke.
  • Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
  • Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher*innen, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie, wenn nötig, laut um Hilfe.
  • Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
  • Verlangen Sie von angeblichen Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie diesen sorgfältig auf Druck, Foto und ggf. Stempel. Fragen Sie zum Namensvergleich auch nach dem Personalausweis. UND: Rufen Sie beim kleinsten Zweifel vor dem Einlassen die entsprechende Behörde an. Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus. Wählen Sie keine Nummer, die die sog. Energieberater*innen Ihnen nennen.

Ihre
Marita Wichterich (Dipl.-Jur.)
Kriminalhauptkommissarin

Polizeipräsidium Bonn – Direktion K – KK KP/O
Königswinterer Straße 500, 53227 Bonn

Telefon +49 228-15-7617